Viele von uns gehen sehr gerne in die Stadt, um dort nach schönen und passenden Kleidungsstücken oder nach Schuhen Ausschau zu halten. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, das der Online-Handel auch in dieser Branche enorm wächst. Die Einkäufe im Netz werden mit immer moderneren technischen Lösungen vorangetrieben und auch der logistische Part verbessert sich ständig. Dabei ist man beim Einkauf nicht allein auf die deutschen Shops angewiesen. Auch viele Verkaufsstellen in Europa und sogar der ganzen Welt machen sich bereit, um die Kunden mit ihren Produkten zu umwerben.
Aber wie sieht es diesbezüglich mit der Sicherheit beim Einkauf aus? Denn so ein gutes Widerrufsrecht wie wir es hier in Deutschland genießen, ist in der weiten Welt keine Selbstverständlichkeit. Wir haben einige Zuschriften von Verbrauchern erhalten, die sich von uns einen informativen Artikel zu diesem Thema wünschten. Gerne sind wir dieser Bitte entgegengekommen. Hier nun alles Wichtige bezüglich des Einkaufes bei Online-Shops, welche sich im Ausland befinden.
Online-Shops die sich in der EU befinden
Der sogenannte digitale Binnenmarkt schützt die Verbraucher bezüglich ihrer Rechte sehr gut. Diese sind vergleichbar mit dem deutschen Verbraucherrechten. So gibt es bei online bestellten Artikeln die Möglichkeit, diese innerhalb von 14 Tagen ohne Angaben von Gründen wieder zurückzusenden. Dabei erfolgt eine vollständige Kostenrückerstattung.
Außerdem kann der Käufer von einem Kaufvertrag zurücktreten, wenn eine Lieferung nicht innerhalb der vereinbarten Zeit zugestellt wird. Spätentens nach 30 Tagen muss die Ware beim Käufer eingetroffen sein. Auch in derartigen Fällen erfolgt eine Rückerstattung des Geldes.
Ein weiterer sehr wichtiger Vorteil bei einem Online-Einkauf innerhalb der EU ist, dass der Zoll nicht dazwischen steht. Es müssen also keine entsprechenden Abgaben gemacht werden und eine Verzögerung diesbezüglich ist auch nicht zu erwarten.
Online-Shops außerhalb der EU
Nutzt man als Verbraucher die Angebote eines Online-Shops welcher außerhalb der EU angesiedelt ist, so muss man unbedingt einige wichtige Aspekte dabei beachten.
Einige Länder haben ein Freihandelsabkommen mit der EU angeschlossen. Ein Einkauf in diesen Ländern über das Internet verursacht ebenfalls keine Zollgebühren. Allerdings sind die Verbraucherrechte nicht immer denen der EU-Mitglieder gleichwertig. Bei einem Einkauf ist deshalb immer ein genauer Blick in die AGB anzuraten.
Bei anderen Ländern in der Welt ohne ein solches Abkommen, ist immer von einer Zollkontrolle auszugehen. Zwar kommt auch so manches Paket einfach durch, aber dies ist reine Glückssache. Allgemein kann man davon ausgehen, dass man für die bestellte Kleidung auch noch eine Zollgebühr zu entrichten hat. Das führt dann auch dazu, dass ein vermeintliches Schnäppchen nach so einer Zahlung nicht mehr ganz so günstig daherkommt.
Seit dem 1 Juli 2021 ist die bisherige Freigrenze von 22 Euro weggefallen. Von nun an zahlt man die Einfuhrabgaben auch bei Bestellungen unterhalb dieser Schwelle. Hinzu kommt noch eine Servicepauschale, welche man an den Beförderer zu entrichten hat.
Außerdem kann der Zoll bei bestimmten Warengruppen auch noch einen Zollsatz erheben. Der jeweilige Prozentsatz ist je nach Warenart unterschiedlich angesetzt worden. So liegt dieser bei Bekleidung aus Textilien bei 12%. Allerdings greift dieser Zollsatz erst ab einem Warenwert von 150 Euro.
Auch zu beachten:
Doch nicht allein die Zollfrage ist bei einem Einkauf in einem ausländischen Online-Shop von Bedeutung. Ganz wichtig ist auch der Trust. Wird die Ware nach der Zahlung auch bei mir ankommen und welche Qualität kann ich dabei erwarten? Leider gibt es für derartige Fragen keine Blaupausen für die Antworten. Aber eine Richtung gibt es durchaus. So kann man durchaus davon ausgehen, dass man bei einem Einkauf in den USA sicherer ist, als es bei einem Einkauf in China. Denn gerade die China-Shops haben nicht selten einen schlechten Ruf erlangt. Sehr viele betrügerische Fake-Shops entstehen dort nahezu am laufenden Band. Natürlich sind auch seriöse Shops vorhanden, aber das Gefahrenpotential ist dabei doch als enorm hoch anzusehen.
Ein Fake Shop liefert entweder überhaupt keine Ware oder aber eine falsche oder eine mit unterirdisch schlechter Qualität. Fast immer muss der Kunde die Rücksendung (wenn diese überhaupt zugelassen wird) selber zahlen. Die Paketpreise für eine Sendung nach China liegen locker um die 40, 50 oder 60 Euro. Hier kann man sich als Verbraucher sehr schnell verheben und letztendlich die Entscheidung treffen, dass sich eine Rücksendung nicht lohnt. Genau darauf setzten die Fake-Shops und können das Geld behalten.
Als Verbraucher sollte man deshalb nicht immer nur auf das günstigste Angebot schauen. Denn was nützt einem ein vermeintliches Schnäppchen, wenn man nach der Zahlung nur einen Putzlappen in der Hand hält, anstelle eines modischen Kleides.
Artikel erstellt von: Ronny und Colleen